Freitag, 5. Dezember 2014

Kannst du mich riechen?

Seit dem lezten Gastreferat von Samuel Rötlisberger ist allen klar, welche Dimensionen die Inszinierung annehmen kann. Und falls Ihr doch gerne nachlesen möchtet, wie die Firma HABEGGER die Inszinierung für ihre Kunden umsetzt, besuche die Blogs Two Girls in a Digital World oder DigitalExperts.

Nun stellt sich jedoch die Frage, wie dies in der digitalen Welt aussehen könnte. Da wir auf einer Homepage bis anhin nur zwei der fünf Sinnesorgane stimulieren können, nämlich das Auge und das Gehör, müssen wir versuchen, die weitern so gut als möglich zu simulieren. So können Stimmungen geschaffen werden, wo man zum Beispiel die frische sieht und schon beinahe riecht, da unser Erinnerung uns diese vortäuscht. Aber wie geht das?
Dieses Phänomen hat ein Team um den britische Neurowissenschaftler Jay Gotfried laut einem Artikel von Spiegel.de untersucht. Er hat herausgefunden, dass wenn wir ein uns bekanntes Bild sehen, Teile unseres Gehirns stimuliert werden, die für den Geruchssinn zuständig sind. Somit verbindet unser Gehirn, automatisch den Geruch mit dem Bild, auch wenn der Geruch nicht mehr vorhanden ist.

Nun kann ein Unternehmen, dass dieses Phänomen Nutzen will in der realen Welt ein Bild mit zugehörigem Geruch schaffen, damit später das Gehirn des Kunden in der digitalen Welt, wenn nur noch das Bild vorhanden ist, trotzdem diese Verbindung automatisch wieder hergestellt wird.
Spontan kommt mir der Werbespruch von Coca Cola in den Sinn: Talk about refreshing. Wenn du dieses Bild siehst, kannst du die Frische und den Geschmack nicht schon beinahe in deinem Mund erahnen?

Ein weiterer psychologischer Trick kann mit der Benutzung von Licht herbeigeführt werden. Dies lässt sich auch auf einer Homepage simulieren. So beschreibt unser Dozent Bruno Bucher in seinem iBook wie mit Licht ein Anziehungspunkt gleich eines Magnetes geschaffen werden kann. Das Auge wird automatisch so gesteuert, dass es in einem Dunklen Raum auf einen Lichtpunkt ausgerichtet wird. Hier ein Beispiel der Firma LangerWegh, wo der Blick des Kunden direkt zum Lichtpunkt gezogen wird:


Es ist wichtig, das möglichst auf allen fünf Sinnen, ein bleibender positiver Eindruck geschaffen wird. Erstaunlicherweise beschreibt Rudolf Steiner zu den uns bekannten 5 Sinnen noch 7 weitere, so zum Beispiel der Wärmesinn. Auch dies kann in der digitalen Welt nicht direkt nachgebildet werden, doch kann auch hier mit ausgewählten Bildern, Farben und Formen dem Betrachter das Gefühl einer solchen Atmosphäre vermittelt werden.

Wenn du etwas aufmerksam durch die Welt gehst, bemerkst du sicherlich noch weitere dieser Phänomene, teile uns diese doch mit.

Bis zum nächsten mal!

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